Ingolf Lehniger war fast zehn Jahre aktiv bei der Tafel. Er war von Anfang an bei der Aufbereitung der gespendeten Frischware tätig. Auch bei Sonderaktionen war er der Erste, der sich zur Verfügung stellte.
Lange Zeit war es für Männer, die sich für die aktive Tafelarbeit meldeten selbstverständlich, ihren Einsatz nur bei den Fahrern zu sehen, d.h. die Lebensmittelmärkte abfahren und die bereitgestellten Waren einsammeln und zur Tafel bringen. Für Ingolf war das keine Option. Er fand direkt Gefallen an der Aufbereitung und war damit über viele Jahre der einzige Helfer in den von Frauen bestimmten Teams. Inzwischen hat sich das in beide Richtungen geändert.
Ingolf hatte schnell Spaß an der Arbeit gefunden und so war er nach kurzer Zeit bereits an zwei Tagen an Bord. Es mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass er nur 5 Schritte von der Tafel entfernt wohnt, doch ganz bestimmt auch an der guten Stimmung in den Teams und dem kameradschaftlichen Miteinander. Das fehlte ihm nach eigenen Aussagen immer ganz besonders, wenn er aufgrund von Krankheit das ein oder andere Mal längere Zeit nicht zum Helfen kommen konnte. Dann setzte er sich einfach dazu, wenn die Teams nach getaner Arbeit bei einem Kaffee zusammensaßen. Das gefiel allen gut und festigte die Verbindung untereinander.
Nachdem sich Ingolf in diesem Jahr gesundheitsbedingt völlig herausnehmen musste, entschloss er sich zu einer definitiven Beendigung seiner Tafelaktivitäten. Die Aufbereitungsteams vom Mittwoch und Donnerstag bedauern diesen Schritt unendlich, gönnen Ingolf jedoch mit seinen über 80 Jahren den wohlverdienten „Tafel-Ruhestand“. Das Team bedankte sich bei ihm für seine tatkräftige Unterstützung und wünscht ihm für die kommenden Jahre nur das Beste. Das hat sich Ingolf wirklich verdient.